Das Konzept für den Ankerplatz haben Lehrkräfte in Zusammenarbeit mit der Sozialarbeit der Oberschule erarbeitet und sich dabei an den Bedürfnissen der Schüler:innen und der Schule orientiert. Im Gegensatz zu den bisherigen Konzepten (z.B. Trainingsraum) verläuft die Vorgehensweise im Ankerplatz nicht schematisch. Im Vordergrund steht ein situationsbezogener und dem Einzelfall gerecht werdender Umgang.
Der Ankerplatz ist eine feste Einrichtung an der Schule, die mit der Schulsozialarbeit, zwei Lehrkräften und Fachkräften der „Meracon“ 30 Stunden pro Woche mit je zwei Personen besetzt ist – auch in den Pausen.
Mit dem Ankerplatz wird ein Raum angeboten, in dem mit Zeit, Ruhe und Unterstützung den Schülern ermöglicht werden soll, ihr Verhalten zu reflektieren oder Streitigkeiten zu schlichten. Der Ankerplatz ist ein Teilbereich des Gesamtkonzeptes, welches die Einbeziehung der Lernwerkstatt und die Räume des Freizeitbereiches vorsieht.
In den Ankerplatz können Schüler während des Unterrichts aus verschiedenen Gründen geschickt werden. Die Schüler:innen haben aber auch die Möglichkeit, den Ankerplatz unaufgefordert aufzusuchen, wenn sie den Wunsch haben, dort etwas zu klären. Der Raum ist so eingerichtet, dass er eine ansprechende Atmosphäre erhalten hat, die förderlich ist, um vertrauensvolle Gespräche führen zu können.
Der Ankerplatz wird beispielsweise aufgesucht, wenn …
…es dem Schüler nicht gut geht (klagt über Schmerzen oder besondere Probleme oder/und Ängste…)
o im Ankerplatz kann in Ruhe entschieden werden, wie bestenfalls zu verfahren ist, wenn die Eltern nicht erreichbar sind, um das Kind abzuholen
o es wird sich Zeit genommen, dem Schüler zuzuhören und gegebenenfalls gemeinsame Lösungsstrategien zu erarbeiten
…Konflikte zwischen Schülern:innen geklärt werden müssen, weil sie im Unterricht weitergeführt werden
o im Ankerplatz gibt es die Möglichkeit, sich erst einmal zu beruhigen und mit Unterstützung ein gemeinsames Gespräch zu führen
…das Verhalten des Schülers den Unterricht erheblich stört und vorangegangene Maßnahmen durch die Lehrkraft keine Veränderungen bewirkten
o basierend darauf, dass Unterrichtsstörungen durchaus Zeichen des Schülers sein können, etwas mitzuteilen, erhält er im Ankerplatz die Möglichkeit, das Verhalten zu reflektieren und heraus zu finden, welches Ziel er mit diesem Verhalten verfolgt (Aufmerksamkeit, Klärungsbedarf, fühlt sich ungerecht behandelt…)
o mit Unterstützung gemeinsam überlegen, wie das Ziel erreicht werden kann ohne zu stören
o möglicherweise Ursachen finden für das Fehlverhalten (Verletzungen, Kränkungen, Ablehnung)
Auch für die Eltern stehen im Ankerplatz nach Terminabsprache Ansprechpartner zur Verfügung, wenn das Gespräch gewünscht ist. Aufgrund eines bestehenden Netzwerkes mit verschiedenen Beratungsstellen und Einrichtungen, ist es möglich, je nach Bedarf Kontakte zu vermitteln, um weitreichende Unterstützung zu erhalten. Einige Angebote finden direkt in der Schule statt und ermöglichen somit sehr kurze Wege.
Die Mitarbeiter im Ankerplatz und die Lehrkräfte kooperieren miteinander.
In dringenden Fällen ist die schulische Sozialarbeit unter ankerplatz@obs-mitte.de zu erreichen.