Deutschunterricht der 10b mal anders

Der Anlass unseres außerschulischen Lernortes am 29.10.2019 bei Gericht, war das Jugendbuch „Kein Wort zu niemandem“ von Jana Frey, dass wir im Unterricht bei Frau Efthimiadis-Christidis gelesen und bearbeitet haben.
In der Jugendgerichtsverhandlung ging es um zwei mehrfach vorbestrafte Angeklagte, die Blättchen namens „Long-Paper“ in einem Supermarkt gestohlen haben.
Wir saßen, nachdem wir von Richterin Marx gerufen wurden, hinten auf den Stuhlreihen für Gäste.
Im Raum saßen bereits der Staatsanwalt, die Justizbeamtin, die Vertreter der Jugendgerichtshilfe des Jugendamtes, die Dolmetscherin und die Straftäter.
Nachdem die Personalien der Angeklagten durch die Richterin überprüft und die Belehrung sowohl der Dolmetscherin als auch des Zeugen nach §57 der Strafprozessordnung verlesen wurde, stand der Staatsanwalt auf, um die Anklageschrift vorzutragen. Die Bestraften wurden dann aufgefordert ihre Sichtweise des Tathergangs zu schildern. Auch der Ladendetektiv berichtete vom Tatgeschehen und beantwortete die Nachfragen der Vorsitzenden.
Als Vertreter der Verteidigung der Angeklagten gaben die Sozialarbeiter der Jugendgerichtshilfe ihre Berichte ab und schlugen vor, die Verurteilung nach dem Jugendstrafrecht zu verhandeln.
Zum Schluss wurden die Höhe und das Strafmaß durch die Richterin verlesen, nachdem alle von ihren Plätzen aufgestanden waren.
Der letzte Akt und für uns wohl der interessanteste Teil der Verhandlung, war die Erklärung des Fehlverhaltens durch die Richterin und die damit verbundene erzieherische ernste Botschaft an die Straftäter.
Als Ausblick gab sie den Verurteilten deutlich zu erkennen, dass bei zukünftigem delinquentem Verhalten, ein Jugendarrest veranlasst werde, ohne Rücksichtnahme des Ausbildungsplatzes.
Die Ableistung der 60 Sozialstunden und Bezahlung der Geldstrafe über 200€, an eine gemeinnützige Einrichtung, müsse innerhalb der nächsten vier Wochen erledigt sein.
Nach einer Stunde und fünf Minuten wurde die Verhandlung geschlossen und wir aufgefordert den Saal zu verlassen.
Es war sehr interessant und erlebnisreich einer realen Gerichtsverhandlung beizuwohnen. Auf Respekt und Ordnung wird sehr großen Wert gelegt, gut, dass wir vorher darüber informiert wurden, wie wir uns verhalten müssen.
Caps, Kaugummi, Handyaktivitäten und unangemessene Kleidung sind „No goes“ im Gerichtssaal!
Autoren 10b